9. Kotzener Einzelzeitfahren 2023

Am Sonntag gewann Sascha Dittfurth wieder einmal das mittlerweile 9. Kotzener Einzelzeitfahren des BSC Süd 05. Als Titelverteidiger startete der Brandenburger mit der Nummer eins als Letzter des Starterfeldes. Die Experten waren sich weitgehend einig, dass es wegen des böigen Windes wohl keinen neuen Streckenrekord geben wird. Den hält der Magdeburger Tino Beck, der im Jahre 2021 für die Strecke 16:12,799 Minuten benötigte. Dittfurth verbesserte seinen eigenen Bestwert aber trotzdem um einige Sekunden und passierte nach 16:18,310 Minuten die Ziellinie und verpasste somit nur knapp einen
neuen Rekord.
Möglich machte die starke Zeit nicht nur die guten Beine, sondern auch das Scheibenrad, mit dem nicht nur Dittfurth fuhr. Da der Wind von der Seite kam, konnte er auch das Scheibenrad etwas beschleunigen. Bei Seitenwinden, die unter einem Winkel von 60 Grad von hinten kommen, wirken Scheibenräder, die in der Regel nur hinten verwendet werden, wie ein Segel und können so zusätzlich einen nicht unbeträchtlichen Vortrieb erzeugen.
Nur acht Sekunden langsamer auf der knapp 12,3 Kilometer langen welligen Strecke war der bei deutlich besseren Bedingungen mit einer hohen Startnummer gestartete Berliner Stephan Degenhardt. Gut 20 Sekunden dahinter fuhr der Berliner Rolf Berger eigentlich auf Platz vier. Doch da Silvio Pusch (Berlin) ohne Transponder an den Start ging, brummte man ihm eine Zeitstrafe von 20 Sekunden auf, wodurch er noch hinter Berger auf Platz vier rutschte. Beste Frau war Sam Sandten (18:22). Mit Platz vier verpasste Sarah Hoffmann vom gastgebenden BSC Süd 05 in 21:29 Minuten knapp das Podest. „Wir hatten in diesem Jahr
immerhin neun Frauen am Start, so viel wie noch nie“, freute sich Radsport-Spartenchef Henry Bertz.
Bester Brandenburger hinter Sascha Dittfurth wurde auf Platz 18 Chris Gerike vom BSC Süd 05. Platz 38 belegte Michael Zemke vom SV Kloster Lehnin und Frank Zander vom SV Wasserfreunde Brandenburg kam auf dem 56. Platz ein. Insgesamt kamen 75 Fahrer ins Ziel. Zwei reisten wegen Krankheit nicht an und ein Fahrer hatte einen technischen Defekt.

Eine höhere Starterzahl verhinderte auch die Tatsache, dass zur gleichen Zeit in Berlin ein großes Amateur-Rennen stattfand.
„Wir werden uns wohl künftig bei unseren Veranstaltungen bei etwa 80 Startern einpegeln“, so Henry Bertz. Das mache es sehr schwierig kostendeckend zu arbeiten. Um der negativen Entwicklung der Teilnehmerzahlen entgegenzuwirken, will man für die 10. Auflage des Kotzener Einzelzeitfahrens ein neues Konzept entwickeln. Ein Grund ist auch, dass einige Autofahrer auf der eigentlich abgesperrten Strecke wieder einige gefährliche Situationen herauf beschwörten.
Nächster Höhepunkt des Havel-Rad-Cups sind am 15. und 16. Juli die Radkampftage des SV Kloster Lehnin auf dem Lehniner Truppenübungsplatz. Am Sonnabend sind das obligatorische Rundstreckenrennen geplant und am Sonntag folgen das Einzel- und das Teamzeitfahren. Nach der Sommerpause ist dann noch am 3. September das abschließende Paarzeitfahren des BSC Süd 05 im havelländischen Barnewitz.

 

Marcus Alert

MAZ